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AutorenbildJulia Buchmayr

6 Gründe, warum gute Vorsätze nicht funktionieren – und was du dagegen tun kannst

Kennt ihr das Gefühl, wenn sich das Jahr schön langsam zu Ende neigt? Wenn man schön langsam zu grübeln beginnt? (Und damit meine ich nicht die alljährliche, anstrengende Frage: „Was machen wir denn heuer zu Silvester?“ )


Sondern die Momente, wenn das neue Jahr mit großen Schritten auf einen zukommt. Wenn die nächsten Neujahrs-Vorsätze geschmiedet werden. Und man feststellen muss, dass man im letzten Jahr wieder nicht abgenommen, das Rauchen aufgegeben oder ein besserer Mensch geworden ist.

Weißt du eigentlich noch, was deine guten Vorsätze für das heurige Jahr waren? Und, wie siehts heute damit aus ;)?



Das Dilemma mit den guten Vorsätzen


Der 31. Dezember hat eine ganz besondere Stimmung – das alte Jahr ist  abgeschlossen und ein komplett neues, jungfräuliches Jahr steht bevor. Da ist die Motivation natürlich irre hoch, sich mit guten Vorsätzen einzudecken!


Bis um 3 Uhr in der Früh zündet man sich aber noch eine Zigarette nach der anderen an, lässt sich nochmal Sekt einschenken und greift freudig zum Knabbergebäck – ist ja noch nicht direkt morgen.

Irgendwann geht’s dann ab ins Bett – und dann ist er da, der 1. Jänner, der erste Tag des neuen Jahres.


Und ihr alle kennt sicher auch das 1.Jänner-Gefühl: Die Welt steht einfach still und jeder von uns gestattet sich, einfach mal faul auf der Couch herumzuliegen. Und an solch einem Tag sollte man dann auf einmal gesund kochen / Sport machen / etc.?


Und wir verschieben unsere gerade noch so hochgesteckten guten Vorsätze um ein Stückchen weiter – zuerst auf morgen, dann auf „nach den Feiertagen“. Naja, und spätestens im März können wir uns nur mehr dunkel daran erinnern, was wir denn in diesem Jahr so umbedingt umsetzen wollten.

Nachdem erfahrungsgemäß die wenigsten Neujahrsvorsätze auch wirklich umgesetzt werden, hab ich mich auf die Suche gemacht nach den Gründen.  


Woran scheitert’s denn eigentlich?



Warum deine guten Vorsätze  nicht  funktionieren


1. Du hast dir den guten Vorsatz erst 5 Minuten vor Mitternacht überlegt.


Vorher hast du eigentlich nicht so drüber nachgedacht – aber dann war da der Bekannte, der gefragt hat. Naja, und irgendwas Sinnvolles sollte man dann ja sagen.

Also hast du dir ganz schnell etwas überlegt – und gehofft, dass du es dir bis zum nächsten Tag merkst.Bzw. besser gesagt: inständig gewünscht, dass es der Bekannte bis zum nächsten Treffen wieder vergessen hat.


2. Dein Vorsatz dient nur zur Unterhaltung der ganzen Party-Gesellschaft.


Ja ja, ich weiß, es war vor 10 Jahren mal irre lustig, wenn man einen guten Vorsatz hatte wie „im Lotto gewinnen“ oder „die Weltherrschaft an sich reißen“ – aber ernsthaft, heute noch ;)?


3. Dein Neujahrs-Vorsatz ist nicht DEIN Neujahrs-Vorsatz.


Dein Mann möchte, dass ihr euch gesünder ernährt. Deine Mama hat sich immer schon gewünscht, dass du einen besseren Job bekommst.  Und deine Arbeitskollegen planen, häufiger mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.

Als kleiner Tipp: Solch ein guter Vorsatz beginnt meistens mit „Ich sollte….“ ;)!


Natürlich kannst du versuchen, diese Wünsche zu erfüllen – aber: sei dir bewusst, dass deine Motivation hinterher-hinken wird, wenn du es nicht wirklich, wirklich, wirklich auch selbst willst. Es macht relativ wenig Spaß, nur die Erwartungen der anderen erfüllen zu wollen – also lass es lieber! Mama und Freundin mögen dich (meistens) trotzdem ;).

4. Dein guter Vorsatz enthält „Ich möchte..“ oder „Ich würde gern..“ 


Schlimm ist auch das Wort „versuchen“. Oder ein absolutes No Go: sämtliche umgedrehten Verneinungen.Gesamt hört sich das in etwa dann so an:

„Ich würde gern schlanker sein, drum möchte ich nächstes Jahr versuchen, nicht mehr so viel zu essen.“

Hui..bei so einer Formulierung können wir uns gleich alle gemeinsam heulend in eine Ecke sitzen und vor Selbstzweifel zerfließen ;).Aber so hören sich doch leider die meisten guten Vorsätze an, oder?

Kleine psychologische Info am Rande:

Generell sollten wir nicht „nicht“ sagen. Unser Gehirn tut sich mit dem Wort ziemlich schwer – und lässt es einfach weg. (Beispiel: Denk jetzt NICHT an einen rosa Elefanten! Woran denkst du?)

Drum speichern wir statt „nicht so viel essen“ dann „so viel essen“ ab –  und wundern uns, warum wir plötzlich Hunger bekommen ;).

5. Deine Neujahrs-Vorsätze sind so richtig allgemein und schwammig.


Beste Beispiele dafür sind solche wie „weniger rauchen“, „mehr Sport“, „weniger arbeiten“ oder auch „gesünder essen“.


Und jetzt die philosophische Frage: Was ist denn „mehr“? Und was ist „weniger“?

Gesünder essen als im letzten Jahr? Oder generell? Oder gesünder essen als in der letzten Woche?

Letzteres ist aufgrund der Weihnachts-Feierlichkeiten und Familien-Treffen wahrscheinlich keine große Kunst..


Oder noch plakativer: Für den einen ist „mehr Sport“ 1x pro Woche die Treppe statt den Aufzug zu nehmen – für den anderen bedeutet „mehr Sport“ bei 3 Marathons mitzulaufen.


Alles eine Frage der Relation.

Also, ein bisschen konkreter bitte:


  • Wie viel willst du abnehmen?

  • Wie oft willst du Sport machen?

  • Wie viel Zeit möchtest du für xy haben?

  • Bis wann möchtest du einen neuen Job?

Dann weißt du nämlich auch auch, ob du es geschafft hast oder nicht – und das ist auch der Grund, warum die meisten unter uns lieber beim mehr oder weniger bleiben ;).

6. Du nennst deinen guten Vorsatz „guter Vorsatz“.


Das kann schon nicht funktionieren ;). Probiers doch mal mit „Mein Ziel fürs nächste Jahr ist…“.

Wow, merkst du, dass das viel motivierender klingt?


Wie du dennoch etwas veränderst


Für jeden, der nächstes Jahr wirklich etwas verändern oder einfach das neue Jahr sinnvoll nutzen möchte, gibt’s von mir heute eine Empfehlung:


Wirf deine guten Vorsätze über Bord!

Überleg dir lieber, was du wirklich erreichen willst und was dir selbst wichtig ist.

  1. Leg dich fürs Erste auf 1-2 Themen (Ziele) fest.

  2. Schreib sie auf – und erinnere dich regelmäßig daran.

  3. Formuliere positiv und motivierend.

  4. Überleg dir, welche Schritte nötig sind, um das Ziel zu erreichen.

  5. Leg fest, bis wann du was geschafft haben willst.

  6. Und zu guter Letzt:

TU ES!

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg und richtig viel Spaß – bei allem, was im neuen Jahr so auf dich zukommt!


lg, Julia, die an dieser Stelle beschämt zugeben muss, dass sie ein paar ihrer „guten Vorsätze“ auch schon das 5. Jahr mit sich rumschleppt ;)

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