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  • AutorenbildJulia Buchmayr

Was du vom Gänseblümchen über's Scheitern lernen kannst.

Das Gänseblümchen ist wohl eine der bekanntesten Pflanzen in unserer Gegend. Jedes Kind kennt die kleinen, weißen Blümchen, die überall im Garten aus der Wiese spriessen.. Manche freuen sich, wenn sie ein Gänseblümchen sehen, andere finden es lästig, dass sie immer wieder aus dem Rasen rauskommen. Und einige von uns bemerken sie vielleicht gar nicht, weil sie so selbstverständlich zum Frühling dazugehören.


Wenn ihr euch jetzt wundert, ob mein visionsgarten eine Pflanzen-Ecke dazubekommt: Nein, nein, wie gewohnt geht’s nach wie vor um persönliches Wachstum und die eigene Weiterentwicklung. Aber manchmal hilft es, den Blick auch mal auf die selbstverständlichsten Dinge zu richten – und daraus zu lernen :). Und nicht nur, weil das Gänseblümchen die Heilpflanze des Jahrs 2017 ist, möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen:


Die Geschichte vom Gänseblümchen


Wenn ich meine Familie besuche, ist es schon fast Tradition, dass wir eine „Gartenrunde“ drehen. Meine Mutter zeigt mir dabei ihre ganzen Schätze. Zwischendurch gibt sie mir Tipps für meinen kleinen, aber feinen, Garten und könnte stundenlang über die verschiedenen Pflanzen und ihre Eigenschaften schwärmen. Aber nicht über überzüchtete Rosen und gedüngte Balkonblumen – nein, meine Mutter liebt alles, was ganz natürlich wächst. Und ist somit wahrscheinlich ziemlich die einzige Frau (in unserer westlichen, perfektionistischen Gartenkultur), die keine Sekunde über Unkrautvernichtung nachdenkt, sondern hellauf begeistert ist, wenn in ihrem Garten Löwenzahn oder Brennesseln wachsen. Mit Leidenschaft beschäftigt sie sich damit, warum welches Unkraut gerade in diesem Jahr besonders sprießt und welche positive Wirkung diese so genannten „Unkräuter“ haben.


Ein Satz aus unserer letzten Gartenrunde ist mir ganz besonders im Gedächtnis geblieben – und drum möchte ich diesen heute mit euch teilen:

„Ein Gänseblümchen steht immer wieder auf!“

So klein, aber so eine Power?


Lasst euch diesen Satz mal auf der Zunge zergehen.. über dieses kleine, unscheinbare Blümchen, das auf den ersten Blick keine besondere Funktion zu haben scheint. Tausende von ihnen wachsen in jedem Garten und werden oft gar nicht so beachtet. Bei jedem Schritt über die Wiese werden ein paar zertreten, der Ball landet auf einem drauf und rollt noch über ein paar weitere drüber, eine Decke wird ausgebreitet und es sich auf Decke und weiteren 37 Gänseblümchen gemütlich gemacht.


Was passiert nun mit unserem kleinen Gänseblümchen? Es wird zerdrückt, umgeknickt, zerquetscht, getreten, verliert vielleicht sogar ein paar Blütenblätter und sieht höchstwahrscheinlich etwas „geknickt“ aus.


Viele andere, sogar größere, Pflanzen würden einfach aufgeben. Wie soll man denn mit geknicktem Stängel, verlorenen Blütenblättern und zerquetschtem Körper weiterleben?

Nicht aber das Gänseblümchen – denn dieses hat eine andere, ziemlich beeindruckende Taktik: Es steht einfach wieder auf und wendet sich wieder der Sonne zu. Richtet den Stängel nach oben, entfaltet den Körper und lässt einfach neue Blütenblätter nachwachsen.


Was du also vom Gänseblümchen lernen kannst..


Wenn wir das Gänseblümchen als Metapher sehen für uns und unser Leben gibt es da viele Gemeinsamkeiten. Auch wir werden immer wieder mal zerquetscht, getreten und umgeknickt. Ok, vielleicht nicht im ganz wörtlichen Sinne..


Aber überlegt mal:

  • einmal wird unsere Idee „mit Füßen getreten“,

  • dann fühlen wir uns mal richtig beengt und zerdrückt von allen Anforderungen und

  • irgendwann „knicken wir ein“ und werfen alles hin,

  • haben das Gefühl, dass wir etwas von uns „verloren haben“ und

  • fühlen uns dann – richtig: geknickt!


Wir alle kennen dieses Gefühl, wenn wir am liebsten aufgeben würden, wenn wir uns fragen, warum das ausgerechnet uns passiert, wenn wir keinen Ausweg mehr sehen und einfach mal ganz unten sind. Das ist nicht grad ein angenehmes Gefühl, oder?


Mit voller Kraft wieder nach oben!


Aber jetzt denkt mal dran, wie es einem Gänseblümchen gehen muss.. Ich kann mir schöneres vorstellen, als dass ich von einem Ball getroffen oder noch schlimmer – von einer halben Pobacke in die Wiese gedrückt werde ;).

Und doch: Sobald diese unangenehme Situation vorbei ist, beginnt das Gänseblümchen, sich wieder in Richtung Sonne aufzurichten. Immer und immer wieder und von jedem Mal aufs Neue.


Und vor allem – es macht nicht folgende, uns so bekannte, Dinge:

  1. Es überlegt nicht stundenlang, wie es denn jetzt zu dieser blöden Situation kommen konnte.

  2. Es denkt nicht darüber nach, was es denn falsch gemacht haben könnte, dass der Fuß ausgerechnet auf ihm gelandet ist.

  3. Es bemitleidet sich nicht selbst für das, was ihm gerade passiert ist.

  4. Und, ganz wichtig, es sucht auch nicht die Schuld bei den anderen Gänseblümchen ;).

Sondern: Es konzentriert sich darauf, so schnell wie möglich wieder nach oben zu kommen!

Schnapp dir diese besondere Eigenschaft vom Gänseblümchen!


Wenn du also wieder mal zweifelst, schlecht drauf oder frustriert bist, denk an dein inneres Gänseblümchen ;).


So lächerlich meine letzten paar Zeilen waren (ich stell mir grad noch immer ein in Selbstmitleid-schwimmendes Gänseblümchen mit Schuldzuweisungen vor), man erkennt vielleicht doch, wie unsinnig unser Verhalten manchmal ist. Anstatt nach Mitleid heischend in Selbstzweifel unterzugehen und die Schuld bei Eltern, Lehrern, Chefs, Kollegen, den Politikern, der Gesellschaft oder [Begriff eurer Wahl einfügen] zu suchen, sollten wir einfach wieder aufstehen.


Nach einer Lösung suchen statt nach einem Schuldigen.

Einen Weg finden für oben, statt einen Grund für unten.


Und das „Oben“ dann auch jede Sekunde, jeden Moment auskosten – und genießen, dass einem (gedanklich) die Sonne ins Gesicht scheint. Denn ja, es werden immer wieder Füße, Bälle oder Pobacken kommen, die einen niederdrücken – aber jetzt wisst ihr ja, was zu tun ist:

Macht es wie das Gänseblümchen – steht einfach wieder auf ;)!


Lg, Julia, die zwar (noch) absolut keinen grünen Daumen – aber glücklicherweise jede Menge Gänseblümchen in ihrem Garten – hat :)


PS: Habt ihr gewusst, dass kleineren, schwächeren Kindern früher Gänseblümchen gegeben wurden, da diese eine stärkende, kräftigende Wirkung haben? Nicht zu unterschätzen, dieses kleine Gewächs, nicht wahr?

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