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  • AutorenbildJulia Buchmayr

Wie "perfekt" sind deine Vorbilder wirklich?

Hast du ein Vorbild? Jemanden, den du bewunderst? Jemanden, zu dem du aufschaust? Eine Person, wo du dir immer wieder denkst: „Ach, wär ich doch nur wie …!“


Falls es so jemanden (oder mehrere davon) gibt, dann würd ich dir jetzt ganz stark ans Herz legen: Hinterfrag jetzt sofort, warum dieser Mensch ein Vorbild für dich ist und ob du dieses Vorbild überhaupt brauchst. Warum?


Ein Vorbild ist – wie es der Name schon sagt – ein BILD von jemandem, das du dir ständig VOR die Nase hältst.  Um festzustellen, dass dieses sensationell begabte, tolle, gut aussehende Vorbild in allen Belangen besser ist als du. Und du beginnst zu zweifeln. Und du überlegst, warum dieses Vorbild alles kann und alles hat, was du niemals schaffen wirst. Und du versinkst in Selbstmitleid und dein eh schon angeknackstes Selbstwertgefühl sinkt nochmal eine Etage tiefer.


Und wenn du jetzt noch dazu eine Frau bist – dann hast du den Jackpot geknackt. Denn dann bist du wahrscheinlich felsenfest davon überzeugt, dass sowieso alle anderen besser sind wie du, oder ;)?



Wie definiert man ein Vorbild?


Vorbilder sind Menschen, mit denen man sich identifizieren kann, die man bewundert oder zu denen man aufschaut. In jungen Jahren sind das vor allem Stars, Schauspieler und Profi-Sportler. Später begegnen uns Vorbilder im täglichen Leben und zeigen uns (unbewusst) auf, dass wir irgendetwas nicht so gut können wie sie.


„Wieso schafft er/sie es, das Leben so im Griff zu haben?“ „Sie hat immer eine perfekt geputzte Wohnung..“ „Er hat den Job, von dem ich träume!“

Laut Definition ist ein Vorbild folgendes:  Jemand,  der von anderen als mustergültiges Beispiel angesehen wird.


Wow..was für ein Wort: „mustergültig“!


Mustergültig heißt für mich sowas wie perfekt. Und somit ist ein Vorbild jemand, der perfekt ist. Geht das überhaupt?


Wer sind deine Vorbilder – und warum?


Na gut, dann sehen wir uns deine Vorbilder – ich nehme an, es sind mehrere – doch mal genauer an:


  • Da gibt es vielleicht die eine Freundin, die immer im Mittelpunkt steht, ständig für einen Lacher sorgt und bei der alle an den Lippen hängen? Wie schön wär es doch, auch so zu sein wie sie..

  • Oder deine Schwester, deren Wohnung aussieht wie direkt aus dem Möbelhaus-Prospekt, alles perfekt aufeinander abgestimmt, die Küche auch nach und während dem 3-Gänge-Menü blitzeblank und selbst wenn du heimlich mit dem Finger wo drüberfährst: kein bisschen Staub.. Wie macht die das nur?

  • Genau so wie die Instagram-Bekannte mit dem durchtrainierten Körper, die morgens schon eine Runde laufen war, während du noch 7 mal die Snooze-Taste am Wecker gedrückt hast.


Sind diese Leute nicht einfach perfekt?  Was würden wir dafür geben, so sein zu können wie sie? Es liegt halt einfach so in unserer Natur, dass wir uns ständig mit anderen vergleichen müssen und stets das Gefühl haben, in sämtlichen Belangen Aufholbedarf zu haben.

ABER – und jetzt kommts:

Sind diese Leute wirklich perfekt? Und damit meine ich nicht nur in dem ach-so-bewundernswerten Bereich!



Wie perfekt sind deine Vorbilder wirklich?


Ist euch schon mal aufgefallen, dass die Freundin mit der Hammer-Rhetorik und dem Wahnsinns-Humor zwar laufend der Star des Abends ist, dich aber schon mehrmals um Geld angepumpt hat, weil sie damit absolut nicht umgehen kann?


Hast du schon mal drüber nachgedacht, dass deine Schwester zwar die allerschönste und sauberste Wohnung hat – aber jedes Mal in Verzweiflung ausbricht, wenn sie einen Computer bedienen soll?


Ist dir klar, dass die mega-sportliche Influencerin jeden Abend nach dem zweiten Training alleine ins Bett geht, weil sie schon seit Jahren keine funktionierende Beziehung mehr gehabt hat?


Dass die Arbeitskollegin zwar aussieht wie ein Model, dafür in kein Auto steigt, weil sie partout nicht einparken kann? (Ok, das war jetzt aber ein Klischee ;)).


Da stellt sich mir aber jetzt schon die Frage:

Möchten wir wirklich mit ihnen tauschen?


Und wenn ihr euch jetzt denkt: Ja, das sind ganz normale Leute – mein Vorbild ist ja [Steve Jobs / Mutter Theresa / Ronaldo / Madonna / berühmte Persönlichkeit deiner Wahl ]!


Ok, dann ist das natürlich ganz etwas anderes! (Achtung: Sarkasmus!)


Äh….NEIN! Ohne den Herrschaften zu nahe treten zu wollen – ich habe leider noch keinen von ihnen persönlich kennenlernen dürfen – ich bin mir zu 100 % sicher, dass auch diese Personen ihre kleinen und größeren Schwächen haben!


Niemand ist perfekt – das sollten wir uns vor Augen führen. Immer und immer wieder.

Perfect people aren’t real. And real people aren’t perfect.


Warum du trotzdem Vorbilder brauchst


Aber wie es nun mal so ist, wird es immer wieder Menschen geben, die uns in irgendeiner Weise faszinieren – und das ist auch gut so.  Denn diese Menschen sind wertvoll für uns, unser Leben und unsere Ziele.


Darum meine Anregung – hinterfrage, wer deine Vorbilder sind und ob du wirklich zu ihnen aufschauen willst. Wenn ja, dann überlege dir, wie sie dir am besten weiterhelfen können.

Du kannst dir deine Vorbilder schon VOR die Nase halten – aber nicht, um ständig dagegen zu laufen und in Selbstzweifel zu versinken. Und auch nicht im Sinne einer Belohnung, die vor deiner Nase baumelt und die du unbedingt erwischen möchtest. Sondern so:



Vorbilder als Motivation

Hören wir doch auf, uns ständig mit ihnen zu vergleichen – das bringt uns nicht weiter!

Wanting to be someone else, is a waste of the person you are (Kurt Cobain)

Aber lassen wir uns doch anspornen von unseren Vorbildern. Sie motivieren uns, uns weiterzuentwickeln und uns zu verbessern. Sie wecken in uns den Wunsch, besser zu werden und verhelfen uns zu neuen Zielen. Und solche Chancen sollten wir uns niemals entgehen lassen.



Vorbilder als Teil-Vorbilder

Bitte versuch nicht, jemanden nachzuahmen – du wärst nur eine schlechte Kopie ;)!

Und nur weil du gerne so gut singen würdest wie Lady Gaga, brauchst du dazu weder ihre Frisur noch ihre Drogen-Exzesse.

Es gibt kaum jemanden, der zu 100 % bewundernswert ist – aber man kann sich von verschiedensten Menschen „eine Scheibe abschneiden“ und sich von ihren Stärken und Taten inspirieren lassen.


Vorbilder als Auskunft über uns selbst

Denk mal drüber nach, warum du eine Person anhimmelst.

Gilt die Bewunderung wirklich nur dem Geld oder der schönen Wohnung – oder steckt da vielleicht mehr dahinter? Fehlen dir vielleicht Ziele, die dieser Mensch zielstrebig verfolgt?

Dann nichts wie selbst Ziele festlegen – und daran arbeiten!



Vorbilder als Wegweiser

Was möchtest du in deinem Leben erreichen? Was ist dir persönlich wichtig?


Nicht jeder arbeitet auf einen Marathon hin oder möchte ein Imperium aufbauen! Also sei dir bewusst: Deine Vorbilder haben jeweils ihr eigenes Ziel vor Augen – aber es wäre übertrieben, selbst alle diese Ziele auf einmal erreichen zu wollen.


Sortiere deine Vorbilder also aus und lass dir nur von denjenigen den Weg weisen, die die gleichen Ziele verfolgen wie du. Und alle anderen kannst du ja weiterhin bewundern – ganz entspannt, weil du dich nicht mehr mit ihnen vergleichen musst ;).



Vorbilder als Unterstützung

Wenn du aber schon jemandem nacheiferst, wieso nicht offen auf den Menschen zugehen und ihm sagen, dass du etwas an ihm toll findet.

Erstens ist es eine nette Geste (und wie wir wissen freut sich jeder über Anerkennung) und zweitens gibt’s vielleicht ein paar Tipps vom Gegenüber – denn es kocht doch jeder nur mit Wasser, oder?

Die zwei Seiten von Vorbildern


Vorbilder sind in unseren Köpfen oft vollkommene Wesen, die alles immer richtig machen. Doch auch unsere Idole haben Schwächen und machen Fehler.


Aber liebe Vorbilder, keine Sorge – wir mögen euch trotzdem, mit all euren Schwächen! Denn damit zeigt ihr uns, dass ihr auch nicht perfekt seid – und das ist echt ein gutes Gefühl ;)!

Und wir sind eigentlich auch gar nicht mal so übel – denn vieles, woran unsere hochgelobten Vorbilder scheitern, können wir möglicherweise ganz gut, oder :)?


Aber DANKE, dass es euch gibt, liebe Vorbilder – ihr seid für uns Ansporn, Unterstützung und Wegweiser dafür, was wir wollen – oder auch nicht. Und auch wenn wir euch manchmal still und heimlich bewundern, führen wir doch lieber unser eigenes Leben – und sind damit wiederum Vorbild für jemand anderen :).


Wie stehst du zu dem Thema Vorbilder? Wo blockieren sie dich – und wie helfen sie dir weiter?


lg, Julia, die euch demnächst ein paar „vorbildliche“ Menschen vorstellen möchte – trotz und mitsamt ihrer Schwächen ;)


PS.: Dieser Artikel ist meine Antwort auf die Blogparade  von Yasemin (www.lebensdurstig.de) und Carla (www.mach-ich-morgen.com). Wenn euch interessiert, was andere Blogger über das Thema Vorbilder denken, schaut doch hier oder hier rein und stöbert unten in den Kommentaren.

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