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  • AutorenbildJulia Buchmayr

Kindheit & Berufswahl: Erkenntnisse aus früheren Interessen gewinnen

Bei der Suche nach dem eigenen Ding kann es hilfreich sein, einen Blick in die eigene Kindheit zu werfen. Wir tauchen ein in die faszinierende Welt der Kindheit und erkunden, wie sich unsere frühen Interessen und Leidenschaften auf unseren späteren Berufsweg auswirken (können).



 

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Weißt du, was mich an Kindern am meisten fasziniert? Sie tun einfach das, worauf sie Lust haben.


Sie fragen sich nicht, ob es gerade wichtiger ist, mit Bauklötzen zu spielen oder ein Puzzle zu bauen. Sie überlegen nicht, ob die neue Puppe oder das Schaukelpferd höhere Priorität hat. Ihnen ist auch egal, ob sie genug Zeit haben, nochmal die Rutsche runterzurutschen.


Kinder schnappen sich intuitiv das Spielzeug, das sie gerade am meisten anspricht. Damit spielen sie solange, bis sie keine Lust mehr haben – oder ein anderes Spielzeug entdecken, das ihr Interesse weckt. Und wenn sie partout keinen Sandkuchen backen wollen, tun sie es auch nicht.


Deine Leidenschaften in der Kindheit


Was hat das mit deiner Leidenschaft zu tun? Sehr viel sogar!

Auch wenn es doch schon ein paar Jahre zurück liegt – auch du warst mal ein Kind und hast intuitiv entschieden, was dir wichtig ist.  Auch dich haben als Kind manche Aktivitäten mehr begeistert als andere.


Höchstwahrscheinlich hattest du ein paar Dinge, mit denen du so oft gespielt hast, dass sie schon fast zerfallen sind (bei mir war's ein "Heidi"-Buch).Und wieder andere Spielsachen, für die ein anderes Kind alles gegeben hätte, die du aber kein einziges Mal angeschaut hast.


Gewisse Interessen und Fähigkeiten entwickeln sich schon im frühesten Kindesalter und in weiterer Folge in Kindergarten und Volksschule.  Schon in ganz jungen Jahren kristallisiert sich heraus, was wir gut können und wofür wir eher nicht geschaffen sind, womit wir uns stundenlang beschäftigen können und was uns so gar nicht interessiert.


Im Kindesalter ist es uns noch herzlich egal, ob die Lieblingsbeschäftigung sinnvoll ist oder ob wir damit später Geld verdienen können.

Kein Kind fragt sich: Kann ich damit später Geld verdienen?

Und dann wurden wir erwachsen…


Im Laufe der Schulzeit und später im Arbeitsleben werden wir aber von Eltern, Bekanntenkreis und Gesellschaft geprägt und treffen öfter rationale Entscheidungen:

  • Welches Studium hat „Zukunft“?

  • In welchem Beruf kann ich Erfolg haben

  • Womit kann ich Geld verdienen?

  • Aber auch: Welche Freizeitbeschäftigungen sind angesehen?

Und selbst bei Hobbys überlegt man vielleicht: Welche Hobbys sind denn mehr angesehen wie andere? Und durch diese ganzen rationalen Gedanken und das Schauen auf das, was andere machen, verlernen wir immer mehr auf unsere so ureigenen Interessen zu hören.


Darum: Zurück zu deiner Kindheit! Denn damals hast du ganz genau gewusst, was du willst - und das kann dir helfen. Für deine berufliche Neu-Orientierung. Für deine Geschäftsidee. Oder auch, um deine Selbstständigkeit weiterzuentwickeln.






Ein Blick in die Vergangenheit lohnt sich!


Um herauszufinden, was deine Leidenschaft ist und wofür du dich wirklich begeistern kannst, lohnt sich ein Blick in deine Vergangenheit.


Also kurbel deine Erinnerungen an und versetz dich zurück in deine ersten Jahre:

  1. Was hast du als Kind wahnsinnig gerne gemacht?

  2. Womit hast du gespielt?

  3. Was hat dir Spaß gemacht?


Aber auch umgekehrt: Womit hattest du überhaupt keine Freude? Was hat dich gar nicht interessiert? Auch daraus kann man Rückschlüsse ziehen. Wenn du beruflich etwas machst, was dich als Kind schon nicht interessiert hat - naja, das könnte vielleicht semi-optimal sein.



Natürlich kannst du deine Kindheit nicht 1:1 auf heute umlegen.

Aber aus deiner Vergangenheit lassen sich zahlreiche Rückschlüsse ziehen.  

  • Hattest du viel Fantasie und dir Geschichten ausgedacht?

  • Warst du am liebsten bei Papa in der Werkstatt und kanntest jedes Werkzeug?

  • Hast du tagtäglich deine Puppen liebevoll umsorgt?

  • Spektakuläre Bauwerke gebaut?

  • Die Natur erforscht?

  • Beim Kochen geholfen?


Lust auf ein paar Beispiele?

Beim letzten Friseurbesuch haben wir darüber philosophiert und die Friseurin schmunzelte und meinte: "Stimmt - ich habe schon als Kind meinen Puppen die kreativsten Frisuren gemacht!"


Mein Bruder spielte am liebsten mit dem muskulösen Action Man und malte Männchen mit riesengroßem Bizeps. Heute leitet er ein Fitness-Studio und betreibt selber leidenschaftlich gerne Kraftsport.


Und ich?

Mein jährliches Highlight waren meine Geburtstagsfeiern, wo ich einige Kinder in unseren Garten einladen durfte. Schon Wochen vorher plante ich diesen Nachmittag und überlegte, welche Spiele und Aktivitäten denn besonders kreativ, außergewöhnlich und lustig wären. Dann habe ich alles zusammengesucht - für Sockendomino, Schokolade schneiden oder eine Kinderdisco - und bei der Feier die Spiele voller Freude erklärt und angeleitet.


Genau das passiert jetzt in meiner beruflichen Tätigkeit bei meinen Workshops und im Rahmen meiner Mastermind-Gruppe Blütezeit. Auch hier mache ich mir vorab Gedanken: Was könnte denn eine hilfreiche Methode sein? Welches Experiment könnte ich starten? Mit welchen innovativen Tools könnten wir arbeiten? Welche Formate bieten sich an? Dieses Tüfteln, Zusammenstellen und Anleiten macht mir großen Spaß! Das Wegräumen aller Utensilien danach eher weniger - heute wie damals ;).



Wie viel von deinen Talenten und Interessen von früher lebst du heute noch aus?

Inwiefern hat dein heutiger Job damit zu tun?




Wenn ich groß bin, werde ich…


Frag ein Kind, was es einmal werden will und du bekommst die kreativsten Antworten: Feuerwehrmann, Astronaut, Ärztin, Pilot oder Tierpflegerin. Laut Studien kennen Kinder schon im Vorschul-Alter ihren Traumjob –  aber bereits bei 10-Jährigen entsteht die Erkenntnis, dass der Wunschberuf nicht vernünftig ist. Erschreckend, oder?


Als (junger) Erwachsener zählt eben dann Vernunft statt Kreativität: BWL- oder Jus-Studium, Lehre als Bürokauffrau oder im Einzelhandel, Jobsuche bei  ansässiger Bank oder benachbartem Großkonzern. Aber ist das wirklich das, was uns langfristig Freude macht?


Drum denk auch darüber nochmal nach: Was wolltest du als Kind werden? 


Unsere damaligen Berufswünsche sagen einiges drüber aus, was uns fasziniert und begeistert (hat).


Und auch wenn Superhelden und Primaballerinas aktuell am Arbeitsmarkt weniger gefragt sind,  zeigen uns unsere früheren Traumjobs Facetten unserer Persönlichkeit auf, die uns oft nicht so bewusst sind. Oder lassen uns eine zugrundeliegende Motivation oder einen inneren Antrieb erkennen.



Diese Sammlung hab ich letztens in einem alten Schulheft gefunden zum Thema "Traumberuf". Faszinierend, was mir als 11-jährige Julia wichtig war - und wie viel davon wirklich Realität geworden ist!






Unsere Kindheit sagt mehr über uns, als wir glauben!


Drum lohnt sich ein Blick zurück, wo die Vernunft noch das letzte war, an das wir dachten..


Wenn du dich selbst nicht mehr so gut erinnern kannst:

Frag doch mal deine Eltern, Geschwister oder frühere Freunde – oder blättere alte Fotoalben oder Freundebücher durch. Vielleicht kommen da ja Erkenntnisse zum Vorschein, die du schon komplett vergessen hast.


Ich wär echt neugierig, was du und dein früheres Ich gemeinsam haben.

Was hast du als Kind am liebsten gemacht? Welche Eigenschaften / Interessen deiner Kindheit lebst du heute noch (beruflich) aus?


Viel Spaß bei der Reise in deine Kindheit!


Alles Liebe, Julia, die zwar nicht ganz nachvollziehen kann, wieso sie als 8-Jährige unbedingt FBI-Agentin werden wollte – aber noch heute ein Faible für Psychothriller, Profiling und Krimiserien hat ;).



PS. Abonnier super-gerne den visionsgarten-Podcast auf Spotify oder Apple Podcasts und pflück dir regelmäßig Ideen rund um ein selbstbestimmtes, vielseitiges Arbeitsleben nach deinen Regeln.


















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